Feierstunde zum Doppeljubiläum
Etwa 60 Personen folgten der Einladung der Siedlergemeinschaft, die im Jahr 2024 gleich zwei Anlässe zum Feiern hatte: das 40-jährige Bestehen der Kleingartenanlage am Brückelgraben und die 90-jährige Historie des Vereins selbst.

Im Gastraum der Vereinsgaststätte am Brückelgraben gab es am 10. November allerlei Anekdoten und Redebeiträge von Weggefährten und Unterstützern des Vereins zu hören. Bei Freigetränken und kleinen Snacks eröffnete Siedler-Vorstand Matthias Meier die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die Historie des Vereins. Details gibt es hier / auf den folgenden Seiten.
Es folgte der Auftritt von Hans Mindl, dem Ehrenvorsitzenden der Siedlergemeinschaft. Er berichtete als einer der elf Bauhelfer, zu welcher Zeit und unter welchen Umständen die Kleingartenanlage am Brückelgraben vor 40 Jahren entstand. Als Pionier der ersten Stunde und ständiger Wegbegleiter der Siedler hatte auch er viel zu berichten. Näheres finden Interessierte hier.
Stellvertretend für die Stadtverwaltung sprach Beigeordneter Alexander Thewalt, der die Leitung des Dezernats Bau, Umwelt und Verkehr sowie der WBL innehat. Thewalt betonte den Namen der Siedlung Notwende, über den er sich im Stadtarchiv informiert hatte. Er sei ein Alleinstellungsmerkmal. Eine Reise in die Vergangenheit unternahm Thewalt, als er von der Zeit der Gründung der Siedlung berichtete, in der die Bevölkerung über die Regierung und Reichsgesetze klagte und der Tenor „Es geht nichts voran“ herrschte. Durch die gezogenen Parallelen wurden einige Gemeinsamkeiten der Situationen von vor 90 Jahren und heute klar: Die Vereine, Unternehmen und Bürger sind keine Gegner der Verwaltung, sondern Leute, die ihren Ort lieb haben. Jeder Bauantrag sei eine Liebeserklärung an die Stadt. „Wir sollten Leute, die etwas bewegen wollen, nicht ärgern. Denn das Engagement ist so bedeutend, davon lebt ein Ort“, so Thewalt. In diesem Zusammenhang hob der Beigeordnete mit der GAM, der Kleingartenanlage sowie der Petition einige der zahlreichen Aktionen der Siedler hervor, die sie im Laufe der Zeit zum Wohle der Gemeinschaft umsetzen konnten und damit einen entscheidenden Beitrag zum Gemeinwohl leisteten. Mit der 75-Jahr-Chronik der Siedler in der Hand, bot Thewalt noch am Rednerpult an, das Stadtarchiv Ludwigshafens zur Verfügung zu stellen, um die Chronik für das 100-jährige Bestehen des Vereins zu verfassen.
Ortsvorsteherin Sylvia Weiler betonte ebenfalls das ehrenamtliche Engagement der Siedler mitsamt der Vorstände und Helfer. So gelingt regelmäßig eine Weiterentwicklung mit der Umsetzung neuer Ideen des Vereins. Die Ortsvorsteherin dankte für „die wertvolle Vereinsarbeit für und im Stadtteil“ und erinnerte sich an viele tolle Veranstaltungen und Helfereinsätze. Die schönsten Stunden habe sie gemeinsam mit ihrem Mann bei den Siedlern erlebt. „Ich bin sehr stolz, hier bei den Siedlern tätig zu sein“, erklärte Weiler sichtlich gerührt.
Christian Schreider, Bundestagsabgeordneter, schwelgte in den Erinnerungen seiner Jugend, in der er als Kind der Froschlache oft in der Melm zum Schwimmen war. Die Melm und Notwende seien eine wunderbare Ecke von Ludwigshafen, die Kleingartenanlage eine Oase der Ruhe, der Lebendigkeit und Gemeinschaft. „Die Siedler leben diese Gemeinschaft bereits im Vereinsnamen und sind ein großes Vorbild für andere Vereine. Ich bin beeindruckt von der Masse der Helfer und deren riesigem Engagement“, so Schreider. „Und für die Lewerknedel sind sie weithin bekannt“, fügte er unter Applaus schmunzelnd an.
Aus dem Rheinland-Pfälzischen Landtag stieß Gregory Scholz zur Runde und berichtete von der Schwierigkeit im Ehrenamt: „Alle wollen etwas haben, doch sich selbst einbringen wollen die wenigsten“, erklärte er. Es werde immer schwieriger, Helfer zu finden. Gerade deshalb seien Vereine für Zusammenhalt nach innen essenziell, in Vereinsarbeit werden Freundschaften gelebt.
Brigitte Karge vom Stadtverband der Kleingärtner Ludwigshafens lobte die Notwende und Melm als das schönste Wohngebiet der Stadt. Die KGA am Brückelgraben liege ihr am Herzen, gerade weil in Städten die Natur häufig wie ein Stiefkind behandelt werde. Dabei seien Kleingartenanlagen als Frischluftschneisen ungemein wichtig für das Kleinklima im Ort.
Den Abschluss bildete Andreas Gebauer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Oggersheimer Vereine (AOV): Die Siedler hätten trotz Höhen und Tiefen über lange Zeit eine gute Entwicklung genommen, das sei anderen Vereinen weniger gut gelungen. Da er selbst noch kein Mitglied war, unterschrieb er noch während der Veranstaltung einen Antrag auf Mitgliedschaft und bot ebenfalls seine Mitarbeit an der 100-Jahr-Chronik an.
Wer es Andreas Gebauer gleichtun will, findet unter www.sg-notwende.de einen direkten Zugang zum digitalen Mitgliedsantrag, der entweder elektronisch oder ausgedruckt übermittelt werden kann.
Fotos: Kim Rileit/Siedlergemeinschaft BASF-Notwende
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